Pollenallergie Saison für Schnupfennasen

Jetzt sind sie wieder milliardenfach unterwegs. Pollen schweben durch die Luft und verleiden vielen Zeitgenossen die Lust auf den Frühling und nahenden Sommer.

Pollenallergie – Was tun?

Zwischen 2 und 5 Millionen Pollen setzen die Blütendolden von Gräsern frei, ein einzelnes Birkenkätzchen liefert sogar mehr als 5 Millionen Pollen. Kein Wunder, dass Allergiker kaum eine Chance haben, die Freiluftsaison ohne laufende Nase, Niesattacken und tränende Augen zu überstehen, können doch bereits 20 Pollen pro Kubikmeter Luft allergische Beschwerden verursachen.

Wenn Sie vermuten, dass hinter Ihrem frühsommerlichen Schnupfen eine Allergie steckt, sollten Sie frühzeitig einen Facharzt aufsuchen. Um die Liste möglicher allergieauslösender Pollen einzuschränken, ist es hilfreich, wenn Sie ein Allergietagebuch führen, in das Sie Art und Schwere der Beschwerden, Ort, Zeitpunkt und Dauer ihres Auftretens eintragen.

Der Allergologe kann dann mittels Hauttests verdächtige Pollenarten als Auslöser der Allergie enttarnen. Dazu werden geringe Mengen des Pollenallergenextraktes unter die Haut gespritzt, um eine Reaktion zu provozieren. Zeigen sich Quaddeln auf der Haut, ist das Ergebnis positiv. Sind die quälenden Pollen identifiziert, sollten Sie versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Zugegeben, ein sehr schwieriges Unterfangen. Zumindest können Sie aber manche Freizeitaktivität dem aktuellen Pollenflug anpassen. Informationen dazu liefern die Pollenflugvorhersagen.

Was fliegt wann und wo?

Der Service der bundesweiten Pollenflugvorhersage geht auf eine gemeinsame Initiative von Wissenschaftlern und Betroffenen zurück. Sie haben vor 30 Jahren die Stiftung Polleninformationsdienst gegründet. An mittlerweile 55 Messstationen in ganz Deutschland sind Pollenfallen aufgestellt, wo Pollen gesammelt, sortiert und gezählt werden. Diese Pollendaten werden dem Deutschen Wetterdienst gemeldet, der daraus, zusammen mit meteologischen Daten wie den vorhergesagten Niederschlägen oder der Windgeschwindigkeit, aktuelle regionale Pollenflugvorhersagen erstellt. Dabei werden auch Beobachtungen zu den Blühphasen der Pflanzen berücksichtigt. Als gut informierter Pollenallergiker können Sie dann gezielt Vorsorge treffen. Das könnte bedeuten, den geplanten Ausflug ins Grüne noch einmal zu überdenken, die Fenster geschlossen zu halten und ein antiallergisches Medikament griffbereit haben.

Hatschi! Auch wenn dauerndes Niesen lästig ist: Niesen sollte aus medizinischen Gründen nicht unterdrückt werden. Es handelt sich um einen Schutzreflex, der dazu dient, Nasensekret, Staub und andere Fremdkörper aus der Nase zu schleudern, damit die Atemwege weniger belastet werden. Das passiert mit hohem Druck und in einer Orkanstärke von etwa 150 Kilometern pro Stunde.

Das bedeutet: Sind Nussanteile in einem Produkt enthalten, so muss dies auf dem Etikett vermerkt sein. Achten Sie deshalb beim Kauf verpackter Lebensmittel unbedingt auf das Zutatenverzeichnis. Bei loser Ware gibt es bisher keine Kennzeichnungspfl icht für Nüsse und nusshaltige Speisen. Auch beim Besuch eines Restaurants ist Vorsicht geboten. Informieren Sie sich am besten bei einer Ernährungsberatung darüber, wo möglicherweise versteckte Allergene enthalten sind, was Sie genießen dürfen und was zu meiden ist.

Außerdem sollten Sie sich von Ihrem Allergologen einen Allergiepass ausstellen lassen, in dem Ihre Allergie vermerkt ist. Im Falle einer starken allergischen Reaktion sind Dritte dann über die Erkrankung informiert und es kann wirksamer geholfen werden. Sollte es schon einmal zu einer ausgeprägten Kreislaufreaktion aufgrund einer Nahrungsmittelallergie gekommen sein, sollten Sie stets ein Notfall-Set mit einem Antihistaminikum, einem Glukokortikoid und einem Adrenalinpräparat bei sich haben. Ihr Arzt wird Sie auf den Notfall vorbereiten und Ihnen die richtige Handhabung der Medikamente erklären.

Informationen zu Nahrungsmittelallergien und Deklarationspflicht von Lebensmitteln finden Sie u. a. im Internet unter: www.aktionsplan-allergien.de.

So kommen Sie leichter durch die Pollenflugsaison

  • Informieren Sie sich, wann die Pollen fliegen, auf die Sie allergisch reagieren. Aktuelle Pollenflugvorhersage: http://www.pollenstiftung.de, www.dwd.de.
  • Versuchen Sie, Pollen von Ihrer Wohnung, insbesondere den Schlafräumen, fernzuhalten:
    • Schlafen Sie möglichst bei geschlossenem Fenster bzw. montieren Sie Pollenschutzgitter vor die Fenster.
    • Wechseln Sie die Kleidung nicht im Schlafraum. Ihr könnten Pollen anhaften.
    • Waschen Sie sich vor dem Zubettgehen die Haare, damit sich keine Pollen auf dem
    • Kopfkissen ablagern.
    • Benutzen Sie zum Staubsaugen möglichst ein Gerät, das wenig Staub aufwirbelt (z. B.
    • Staubsauger mit Wasserfilter).
  • Lassen Sie in Ihrem Auto einen Pollenfilter einbauen.
  • Um akute Symptome zu lindern, hat sich die Einnahme von Antihistaminika und Nasensprays bewährt. Rezeptfreie Antihistaminika werden von den Krankenkassen in der Regel nicht bezahlt. Dennoch sollten Sie nicht einfach in der Apotheke irgendwelche Mittel kaufen, sondern sich an die Empfehlung Ihres Arztes halten.
  • Eine langfristige Besserung der Beschwerden ist mit einer spezifischen Immuntherapie möglich. Fragen Sie dazu Ihren Allergologen.
Anton Wilder