Allergenarme Ernährung: Schon eine Ausnahme kann Allergie provozieren

Werdende Eltern sollten die Neugeborenenstation ihrer Entbindungsklinik informieren, wenn ihr Baby wegen einer familiären Vorbelastung allergiegefährdet ist.

Stillen ist das Beste, was Sie zur Vorbeugung von allergischen Erkrankungen Ihres Kindes tun können.

Muttermilch ist die ideale Ernährung in den ersten Lebensmonaten. Zudem ist Stillen das Beste, was Sie zur Vorbeugung von allergischen Erkrankungen Ihres Kindes tun können. Das gilt insbesondere, wenn in Ihrer Familie bereits Allergien bekannt sind. In diesem Fall wird dringend dazu geraten, dass das Neugeborene vom ersten Tag an ausschließlich gestillt wird. Falls dies nicht möglich ist, sollte der Säugling ausschließlich eine geeignete hypoallergene (HA) Säuglingsnahrung erhalten. Ein Fläschchen mit normaler Babynahrung kann alle späteren Bemühungen um eine allergenarme Ernährung zunichtemachen, weil dann bereits eine Sensibilisierung gegen Milcheiweiß erfolgt sein kann. Deshalb sollten werdende Mütter rechtzeitig die zuständigen Säuglingsschwestern über das Allergierisiko ihres Kindes informieren und bitten, bei Stillproblemen HA-Nahrung bereitzuhalten.

  • Kinder, in deren naher Verwandtschaft Allergien vorkommen, entwickeln mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 80 Prozent selbst eine Allergie. Im Säuglingsalter richtet sich diese oftmals gegen Nahrungsmittel wie beispielsweise Milcheiweiß. Besonders gefährdet sind Säuglinge unter vier Wochen, weil ihr Darm noch keine Abwehrzellen besitzt, die potenzielle Allergieauslöser in Schach halten könnten. Risikokinder sollten daher von der ersten Mahlzeit an nur Muttermilch bekommen oder, falls Stillen nicht möglich ist, eine hypoallergene (HA) Säuglingsnahrung.
Anton Wilder