Drei-Monats-Koliken: Hilfe bei Bauchkrämpfen

Wenn Ihr Baby ständig schreit, obwohl es satt und frisch gewickelt ist, können schmerzhafte Blähungen schuld daran sein. Wenn Sie ein paar einfache Tipps befolgen, helfen Sie Ihrem Kind und sich selbst!

In den ersten drei bis fünf Lebensmonaten leiden knapp 20 Prozent aller Säuglinge unter sogenannten Drei-Monats- Koliken. Die Beschwerden äußern sich in Form von harmlosen, aber schmerzhaften Bauchkrämpfen und Blähungen. Meist treten die Koliken kurz nach den Mahlzeiten und/oder ab dem späten Nachmittag auf. Wenn Ihr Baby sehr viel und zu den angegebenen Zeiten schreit, könnte das ein Hinweis auf Drei-Monats-Koliken sein.

Die Bauchschmerzen können viele Ursachen haben: In den ersten sechs Monaten verdoppeln Säuglinge ihr Körpergewicht. Der Darm arbeitet also auf Hochtouren, ist aber noch nicht bei allen Babys so ausgereift, dass er optimal funktionieren würde. Unabhängig davon kann es sein, dass ein Kind beim Trinken zu viel Luft schluckt oder die Mutter blähende Speisen zu sich genommen hat, die sie über die Muttermilch an das Baby weitergibt – wobei das als alleinige Erklärung nicht ausreicht, da Still- und Flaschenkinder gleichermaßen betroffen sind.

Manche Kinder reagieren allergisch auf Kuhmilch, andere auf Stress und Unruhe. Eine entspannte Atmosphäre herzustellen ist jedoch gar nicht so einfach, wenn ein Kind pausenlos schreit. Viele Eltern sind genervt und verunsichert und bestrafen sich mit Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen, wenn es ihnen nicht gelingt, ihre negativen Gefühle zu unterdrücken.

Was können Sie also tun, um Ihrem Baby zu helfen?

Zunächst sollten Sie Ihren Kinderarzt aufsuchen und abklären, ob die Schreiattacken möglicherweise andere Gründe haben. Ist das nicht der Fall, gilt es folgende Tipps zu beachten:

  • Vermeiden Sie blähende Nahrungsmittel und scharfe Gewürze. Manche Kinder reagieren aber auch auf Hefe, Äpfel, Zitrusfrüchte oder Kaffee mit Bauchweh. Probieren Sie es aus.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht zu hastig trinkt. Eine aufrechte Sitzposition beim Stillen oder Füttern hilft ihm, weniger Luft zu schlucken und zwischen dem Trinken aufzustoßen. Wenn Sie mit der Flasche füttern, sollten Sie ein kleines Saugerloch verwenden.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nicht schreit, weil es Hunger hat. Gerade abends möchten Babys oftmals mehr trinken, um gut über die Nacht zu kommen.

Beschwerden lindern:

  • Sorgen Sie für eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Nehmen Sie sich Zeit für die Mahlzeiten und das Einschlafen.
  • Tragen Sie Babyöl auf den Bauch Ihres Kindes auf und massieren Sie dieses in langsamen, kreisenden Bewegungen ein.
  • Legen Sie Ihrem Kind eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf den Bauch (immer in ein Handtuch einwickeln!).
  • Tragen Sie Ihr Kind im Fliegergriff umher (Baby liegt mit dem Bauch auf Ihrem Unterarm, der Kopf in der Ellenbogenbeuge, Arme und Beine baumeln herab).
  • Rühren Sie Flaschennahrung mit warmem Fencheltee statt mit Wasser an.

Wichtig:
Tun Sie sich in dieser Zeit auch mal etwas Gutes – das wirkt sich positiv auf die Eltern-Kind-Beziehung und Ihr Baby aus. Im Übrigen arbeitet die Zeit für Sie, da die Drei-Monats-Koliken spätestens nach dem fünften Monat vorbei sind.

Anton Wilder