Sonnencreme: Der passende Lichtschutzfaktor für den optimalen Schutz

Insbesondere die Kinderhaut muss vor UV-Strahlung geschützt werden. Wichtig ist, dass die Sonnencreme vor dem Aufenthalt in der Sonne gleichmäßig aufgetragen wird.

Ein Tag in der Sonne, ohne vorher Sonnencreme aufgetragen zu haben? Undenkbar! Doch welcher Lichtschutzfaktor ist für den eigenen Hauttyp am besten geeignet? Und wie lässt sich die Intensität der Sonne einschätzen?

So wichtig ist der richtige Lichtschutzfaktor

Sommerzeit ist Sonnenzeit – und wenn das Wetter zu Hause nicht ganz so mitspielt, reisen wir eben in den sonnigen Süden. Dass ein Sonnenbad am Strand oder Pool zwar unserem Gemüt, aber nicht unbedingt der Haut guttut, ist den meisten sehr wohl bewusst. Deshalb greifen sie zu Sonnencreme, -lotion oder -gel. Doch bieten diese Sonnenschutzmittel wirklich die Sicherheit, die sie versprechen? Schirmen Sunblocker die Sonne wirklich komplett ab?

Um eines vorwegzunehmen: Den vollständigen Schutz vor UV-Strahlung kann keine Sonnencreme leisten. Doch gut eingecremt lässt es sich länger in der Sonne aushalten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Die Dauer eines risikoarmen Sonnenbads hängt ganz entscheidend von der Eigenschutzzeit der Haut und dem Lichtschutzfaktor des aufgetragenen Sonnenschutzmittels ab.

Die individuelle Eigenschutzzeit der Haut

Der Eigenschutz der Haut ist zum größten Teil durch ihre Pigmentierung bestimmt. Die UV-Strahlen führen dazu, dass die in der Oberhaut befindlichen Pigmentzellen den Hautfarbstoff Melanin bilden, so dass unsere Haut bräunt. Dadurch werden die unteren Hautschichten und die DNA der Zellkerne geschützt. Außerdem kommt es bei anhaltender Sonneneinwirkung zu einer Verdickung der Hornschicht. Nach etwa drei Wochen hat sich eine Lichtschwiele ausgebildet, die das Eindringen von UV- B-Strahlung in tiefere Hautschichten hemmt. Sonnengewöhnte und dunkle Haut, in der mehr Melanin eingelagert ist, besitzt folglich eine höhere Eigenschutzzeit als blasse Haut.

Jeder Hauttyp besitzt eine individuelle Eigenschutzzeit, während der er sich der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Sonnencremes mit Lichtschutzfaktoren verlängern diesen Zeitraum.

  • Hauttyp 1:
    Hautfarbe: sehr hell, blass; Augenfarbe: meist blau; Haarfarbe: rötlich
    Eigenschutzzeit: ca. 5 bis 10 Minuten
    Empfohlener LSF: 30 bis 50+
  • Hauttyp 2:
    Hautfarbe: hell; Augenfarbe: blau, grün, grau; Haarfarbe: blond
    Eigenschutzzeit: ca. 10 bis 20 Minuten
    Empfohlener LSF: 15 bis 30
  • Hauttyp 3:
    Hautfarbe: hellbraun; Augenfarbe: grau, braun; Haarfarbe: hellbraun
    Eigenschutzzeit: ca. 15 bis 25 Minuten
    Empfohlener LSF: 15 bis 30
  • Hauttyp 4:
    Hautfarbe: braun; Augenfarbe: dunkel; Haarfarbe: dunkel
    Eigenschutzzeit: ca. 20 bis 30 Minuten
    Empfohlener LSF: 6 bis 15
    Kinderhaut:
    Empfohlener LSF: 30 bis 50+
    Quelle: GD Gesellschaft für Dermopharmazie e.V., Task Force „Licht.Hautkrebs.Prävention“

Was der Lichtschutzfaktor aussagt

Ermittlung des Lichtschutzfaktors

Die Bestimmung des Lichtschutzfaktors erfolgt nach einer international einheitlichen Methode unter standardisierten Bedingungen. Bei den freiwilligen Testpersonen werden zwei Milligramm Sonnencreme pro Quadratzentimeter Haut aufgetragen. Anschließend wird die geschützte und ungeschützte Haut gezielt mit UV-Licht bestrahlt, bis sie sich rötet. Sind das ungeschützt zum Beispiel 10 Minuten und mit Sonnencreme 120 Minuten, so errechnet sich ein Lichtschutzfaktor von 12.

Der Lichtschutzfaktor ist eine Kennzahl für die Schutzleistung des Produkts gegen die kurzwellige UV-B-Strahlung, die für den Sonnenbrand verantwortlich ist. Er gibt an, um welchen Faktor sich die Eigenschutzzeit verlängert, ohne dass ein Sonnenbrand entsteht. Ein heller Hauttyp mit einer Eigenschutzzeit von etwa 10 Minuten sollte sich also bei Verwendung eines Sonnenschutzmittels mit LSF 20 nicht länger als drei Stunden und 20 Minuten pro Tag in der Sonne aufhalten. Dies ist allerdings nur ein Richtwert.

Ganz exakt und minutengenau lässt sich die Schutzwirkung nicht berechnen. Zum einen kennt kaum einer die tatsächliche Eigenschutzzeit seiner Haut, und die übliche Einteilung in die vier Hauttypen blass, hell, hellbraun braun ist ziemlich vage (siehe Tabelle Seite 7). Zum anderen spielen auch die geografische Lage und die Witterungsbedingungen des Aufenthaltsorts eine Rolle. Der größte Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch das Eincremen an sich. Die wenigsten verteilen das Sonnenschutzmittel in einer gleichmäßigen und ausreichend dicken Schicht auf der ganzen Haut, so, wie es nötig wäre, um die bei der Bestimmung des Lichtschutzfaktors ermittelte Schutzzeit zu erreichen.

Einteilung in Schutzklassen

Da in der Realität die Unterschiede zwischen zum Beispiel LSF 6 und LSF 8 hinsichtlich der Schutzwirkung unerheblich sind, ist eine so feine Abstufung der Schutzkategorien wenig sinnvoll. Aus diesem Grund wurden EU-weit die Lichtschutzfaktoren in den vier Schutzklassen „Basis“, „Mittel“, „Hoch“ und „Sehr hoch“ zusammengefasst (siehe Tabelle unten). Diese Schutzklassen müssen ebenfalls deutlich erkennbar auf dem Etikett stehen.

Außerdem hat man sich darauf verständigt, dass Produkte mit einem LSF unterhalb von 6 nicht mehr als Sonnenschutzmittel beworben werden dürfen, da sie nicht ausreichend vor UV-Strahlung schützen können. Auch Bezeichnungen wie „Sun-Blocker“ oder „Extra breiter UV- Schutz“ sollen nicht mehr verwendet werden, denn sie könnten den Eindruck erwecken, dass das Sonnenschutzmittel hundertprozentigen UV-Schutz garantiert, was jedoch nicht möglich ist.

UV-A-Schutz

Ein gutes Sonnenschutzmittel soll aber nicht nur vor Sonnenbrand schützen, sondern auch vor den langfristigen Folgen der Sonnenbelastung. Das bedeutet, neben einem angemessenen UV-B-Schutz, angegeben durch die Lichtschutzfaktoren, müssen auch die UV-A-Strahlen herausgefiltert werden. Sie führen zu Spätschäden wie verstärk ter Hautalterung und erhöhen das Risiko für bestimmte Hautkrebsarten. Produkte, die auch vor UV-A- Strahlen schützen, sind mit dem kreisförmigen UV-A-Logo gekennzeichnet.

Anton Wilder