Sauna-Regeln für trockene und empfindliche Haut

Saunieren dient vor allem der Abhärtung, regt Kreislauf und Stoffwechsel an und hat eine entspannende Wirkung auf unsere Muskulatur. Aber auch die Haut profitiert vom Wechsel zwischen Hitze und Kälte: Die Wärme fördert die Durchblutung, die Blutgefäße weiten sich und ziehen sich im anschließenden Kaltbad sofort zusammen – ein ideales Training für die Hautgefäße. Zugleich ist das Schwitzen eine schonende Form der Hautreinigung.

Schwitzen für die Gesundheit

Die hohe Luftfeuchtigkeit lässt die oberste Hautschicht aufquellen, die Poren öffnen sich und Verunreinigungen sowie abgestorbene Hautzellen werden beim Duschen abgewaschen. Messungen zeigen, dass die Haut bei regelmäßigen Saunagängern einen niedrigeren pH-Wert aufweist, der Säureschutzmantel also stärker ausgeprägt ist als bei Saunamuffeln. Ein weiterer Pluspunkt: Saunatrainierte Haut kann Feuchtigkeit besser speichern. Zwar verliert sie während des Schwitzens Fett, das beim anschließenden Duschen abgewaschen wird. Normale Haut gleicht das aber rasch wieder aus und profitiert langfristig von einem stabilen Fett-Feuchtigkeits-Haushalt.

Trockene Haut und Sauna: Auf die Pflege kommt es an

Das gilt auch für trockene Haut – sie braucht allerdings nach dem Saunagang eine Extraportion Pflege. Besonders gut geeignet sind Produkte, die speziell auf die Bedürfnisse der trockenen Haut abgestimmt sind. Sie helfen der beanspruchten Haut, ihre Schutzfunktion schnell zu stabilisieren. Die beste Wirkung lässt sich erzielen, wenn die Creme oder Lotion direkt nach dem Saunagang auf die noch warme Haut aufgetragen wird. Um Hautirritationen zu vermeiden, sollte die Pflege am besten keine Farbstoffe, ätherischen Öle und Konservierungsmittel enthalten.

So pflegen Sie Ihre Haut nach dem Saunabad

  • Verwenden Sie nach dem Saunieren zur Pflege empfindlicher und trockener Haut Pflegeprodukte mit ausgewählten Inhaltsstoffen, deren optimale Hautverträglichkeit und besondere Pflegeeigenschaften durch dermatologische Untersuchungen bestätigt sind.
  • Bevorzugen Sie Pflegeprodukte mit wenigen, ausgesuchten Rohstoffen, die auf mögliche Allergieauslöser verzichten. Das bedeutet: Wählen Sie sensitive Pflegeprodukte auf Basis pflanzlicher Öle aus, die möglichst ohne Konservierungsstoffe, Parabene, Farbstoffe, Parfüm, ätherische Öle und PEG-Emulgatoren auskommen.
  • Babypflegeprodukte erfüllen oftmals diese hohen Anforderungen an die Inhaltsstoffe.
  • Füllen Sie auch die Feuchtigkeitsreserven von innen auf und trinken Sie ausreichend, am besten Mineralwasser ohne Kohlensäure.
  • Verstärkt wird die hautreinigende Wirkung des Saunierens durch das Einreiben der Haut mit Salz oder Saunahonig.

Neurodermitis und Sauna: Das geht, aber nicht immer

Auch für Menschen mit Neurodermitis sind Saunabesuche nicht tabu. Im Gegenteil: Viele Patienten empfinden das entspannte Nichtstun in der Sauna als wohltuend und berichten über positive Auswirkungen auf die Haut. Das gilt allerdings nur für Phasen, in denen der Hautzustand stabil ist.

Bei vielen Neurodermitispatienten hat Saunieren einen weiteren positiven Effekt: Der Juckreiz kann deutlich gelindert werden.

Grundsätzlich gilt: Hautpatienten sollten vor dem ersten Saunabesuch ihren Hautarzt befragen.

Manche Neurodermitispatienten vertragen das Schwitzen in der Sauna auch in schubfreien Zeiten nicht. Denn Saunieren ist eine Belastung für die Haut. Hitze und Schweiß können sogar einen Krankheitsschub provozieren und das Hautbild verschlechtern. Vorsicht ist auch bei Aufgüssen geboten, denn mitunter reagieren empfindliche Personen auf die in den Aufgüssen enthaltenen Duftstoffe allergisch. Für manche Betroffene sind Niedrigtemperatur-Saunen ohne Aufgüsse oder Soleverdampfungs-Saunen eine verträgliche Alternative.

Anton Wilder