Badespaß für die Kleinsten: auf die Frage, was für die Haut des Kleinkindes am besten ist, bekommen Eltern nach wie vor unterschiedliche Antworten. Nach neueren wissenschaftlichen Untersuchungen geben Experten dem Baden den Vorzug.
Selbst die gepflegteste Haut eines Erwachsenen wäre im direkten Vergleich mit der Haut eines gesunden Babys chancenlos. Babyhaut ist so zart und weich und hat, wie neuere Studien zeigen, noch bis ins zweite Lebensjahr hinein eine deutlich andere Struktur und Zusammensetzung als Erwachsenenhaut. Die wichtigsten Unterschiede betreffen die Dicke der obersten Hautschicht, der Epidermis, ihre Wasseraufnahme und -abgabe sowie ihre Fähigkeit als Schutzbarriere. Die Wissenschaftler wiesen mit unter- schiedlichen Messverfahren nach, dass die Epidermis bei Babys drei- bis fünfmal dünner ist als bei Erwachsenen und ihre Hautzellen kleiner sind, aber eine höhere Dichte aufweisen.
Zudem kann Babyhaut schneller und deutlich mehr Wasser aufnehmen als Erwachsenenhaut, allerdings gibt sie das Wasser auch erheblich schneller wieder ab. Die Hautbarriere ist folglich noch nicht stabil und die Haut der Kleinsten neigt zur Trockenheit. Diese Unterschiede sind bis ins zweite Lebensjahr hinein erkennbar. Ganz offensichtlich benötigt die Hautreifung des Kindes sehr viel länger als vielfach angenommen.
Die Wissenschaftler sind sich darin einig, dass die Babyhaut im gesamten Entwicklungsstadium eine besondere Pflege benötigt, die die Hautreifung unterstützt und die Hautbarriere nicht belastet. An der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie der Charité-Universitätsklinik Berlin ging man deshalb der Frage nach, welches Pflegeregime den Erfordernissen der Babyhaut am besten entspricht. Dabei wurde zunächst das Thema Hautreinigung untersucht.
Ab in die Wanne
Die meisten Babys genießen das Baden im warmen Wasser. Um die Haut vor dem Auslaugen zu schützen, galt bislang die Empfehlung, Säuglinge nicht zu häufig zu baden und lieber täglich mit einem weichen, feuchten Waschlappen zu reinigen. Die Studie an der Charité kommt zu einem anderen Ergebnis: Zweimal wöchentliches Baden wirkt sich günstiger auf die Funktion der Hautschutzbarriere aus als ausschließliches Waschen. Außerdem wurde untersucht, welchen Einfluss Pflegeprodukte auf die Anpassung der Hautschutzbarriere haben. Hierbei zeigte sich, dass die Verwendung eines milden Badezusatzes, der auf die Bedürfnisse von Babyhaut abgestimmt ist, positive Auswirkungen auf die Babyhaut hat und deshalb der Reinigung mit ausschließlich klarem Wasser vorzuziehen ist.
Wichtig, so die weiteren Empfehlungen, ist es, die Haut anschließend sanft, aber gründlich abzutrocknen und einzucremen. Selbst wenn rückfettende Waschsubstanzen verwendet werden, braucht die Haut zusätzliche Pflege, die ihr hilft, sich zu regenerieren, und vor dem Austrocknen schützt.
Empfehlung für die Hautreinigung
- Mit dem regelmäßigen Baden kann begonnen werden, sobald der Nabelschnurrest abgefallen ist.
- Baden Sie Ihr Kind zwei- bis dreimal pro Woche bei einer Wassertemperatur zwischen 35 und 37 °C.
- Die Badezeit sollte 5 bis 10 Minuten nicht überschreiten.
- Verwenden Sie milde und rückfettende Badezusätze, die speziell für die Bedürfnisse der Babyhaut entwickelt wurden.
- Trocknen Sie die Haut, insbesondere in den Hautfalten, nach dem Baden und Waschen gut ab.
- Cremen Sie die Haut anschließend mit einer Babypflegecreme oder -lotion ein.