Baby Haut: Sie wird sie richtig & gesund gepflegt

Ein kleiner Mensch hat das Licht der Welt erblickt und nimmt Kontakt mit seiner Umwelt auf. Zärtliches Streicheln und Liebkosungen werden zu seinen ersten Eindrücken und Erfahrungen gehören. Denn während sich alle anderen Sinne erst nach und nach ausprägen und schärfen werden, ist die Wahrnehmung über die Haut von Anfang an gegeben. Ihr Baby wird gleich nach der Geburt Berührungen, Kälte und Wärme spüren können. Diese ersten Sinneswahrnehmungen machen die Haut des Babys zu etwas Besonderem. Doch ihre Bedeutung geht darüber hinaus. Die Haut erfüllt viele lebenswichtige, schützende Aufgaben: Sie dient unter anderem der Wärmeregulation, als Fett- und Wasserspeicher und muss den Körper wie eine Schutzhülle vor schädlichen äußeren Einfl üssen bewahren. Bei der Haut eines Neugeborenen sind diese Schutzfunktionen noch nicht voll ausgereift. Deshalb ist die Haut ganz besonders in den ersten Wochen nach der Geburt noch sehr empfindlich gegenüber Belastungen von außen und be nötigt eine besondere Pflege und ausreichenden Schutz.

  • Die zarte Babyhaut ist drei bis fünf Mal dünner als die Haut eines Erwachsenen und schon aus diesem Grunde anfälliger gegenüber äußeren Reizen. Außerdem ist der Säureschutzmantel der Haut, der unter anderem vor Krankheitserregern und Keimen schützt, noch nicht stabil.
    Babyhaut ist von Natur aus wunderbar zart und weich, aber auch besonders empfindlich. Die typischen Schutzmechanismen der Haut sind noch nicht voll entwickelt, so dass sie Keimen und äußeren Einflüssen nur wenig entgegensetzen kann.

Pflege der Babyhaut

Die richtige, milde Hautpflege ist speziell auf die Besonderheiten der Babyhaut abgestimmt. Babyhaut ist dünner und durchlässiger als Erwachsenenhaut. Sie reagiert viel schneller auf mögliche Schadstoffe. Um die Haut zu schützen und zu pflegen, müssen ihr ausreichend Fett und Feuchtigkeit zugeführt werden.

Dadurch wird ein Austrocknen verhindert und die Wasserbindungsfähigkeit der Babyhaut erhöht. Cremes mit pflanzlichen Ölen verbessern die Barrierefunktion der trockenen Haut und spenden Feuchtigkeit.

Bei der Wahl der Pflegeprodukte sollten Sie einen kritischen Blick auf die aufgelisteten Inhaltsstoffe werfen. Verwenden Sie Pflegeserien, die weitestgehend auf chemische Reizstoffe wie Farb- und Konservierungsstoffe oder Parfüme verzichten, um allergischen Reaktionen und Hautirritationen vorzubeugen.

Milde Hautreinigung

Waschen und Baden können zarte Babyhaut so strapazieren, dass sie mit Rötungen und Reizungen reagiert. Denn jeder Waschvorgang entzieht der ohnehin schon fettarmen Babyhaut zusätzlich Fett und Feuchtigkeitsfaktoren. Damit die Haut nicht auslaugt, sollte das Bad nicht länger als fünf bis sieben Minuten dauern. Nehmen Sie Badezusätze und Babywaschlotionen, die besonders milde, seifenfreie Waschsubstanzen enthalten. Geeignet sind rückfettende Pflegeprodukte, die den Feuchtigkeitsverlust schon während des Badens ausgleichen können und den Säureschutzmantel der Haut schonen.

Den meisten Babys bereitet das Baden im warmen Wasser großes Vergnügen und Wohlbehagen. Doch auch wenn es noch so viel Spaß macht: Babys müssen nicht jeden Tag gebadet werden. Unter hygienischen Gesichtspunkten reichen ein bis zwei Mal wöchentliches Baden und ansonsten tägliches Reinigen mit einem weichen, feuchten Waschlappen vollkommen aus.

Trocknen Sie nach dem Baden und Waschen die Haut vorsichtig, aber gut ab. Selbst wenn Sie rückfettende Waschsubstanzen verwenden, sollte auf das anschließende Eincremen nicht verzichtet werden. Pflegelotionen und Öle helfen der Haut, sich zu regenerieren, und schützen vor dem Austrocknen. Eine sanfte Massage tut nicht nur der Haut gut. Ihr Kind wird diese zärtliche Zuwendung genießen.

Pflege der Windelregion

Besondere Aufmerksamkeit gilt der Reinigung und Pflege des Windelbereichs. Die modernen Windeln, so praktisch sie auch sind, dichten die Haut stark ab, so dass sich Wärme und Feuchtigkeit unter dem Windelpaket stauen. Dadurch entstehen ideale Bedingungen für Bakterien aus Urin und Stuhl, die die empfindliche Babyhaut angreifen können. Das Reiben der Windel auf der Haut tut ein Übriges: Der Po wird wund. Der beste Schutz vor dem Wundsein ist häufiges Windelwechseln und sanfte Reinigung des Windelbereichs. Verwenden Sie dazu am besten weiche, creme- oder ölgetränkte Tücher.

Trotz sorgfältiger Pflege kann es dennoch zu einem Ausschlag an Po, Oberschenkeln und im Genitalbereich kommen. Hier hilft es, wenn möglichst viel Luft an die entzündeten Hautstellen gelangt. Lassen Sie Ihr Kind, sofern die Temperaturen es erlauben, mit nacktem Po strampeln. Dünn aufgetragene Wundschutzcreme auf der Basis von Zinkoxid wirkt gegen die Entzündung und unterstützt den Heilungsprozess der gereizten Haut.

Hautprobleme

In den ersten Lebensmonaten zeigen sich auf der zarten Babyhaut häufig einzelne kleine Pickel, Rötungen oder auch bräunliche Flecke. Diese Hauterscheinungen, die unter anderem auf Entwicklungs- und Umstellungsprozesse des kindlichen Organismus zurückzuführen sind, verschwinden zumeist nach wenigen Wochen wieder, ohne dass eine besondere Behandlung notwendig wird.

Relativ häufig treten beispielsweise ein Neugeborenenexanthem oder eine Säuglingsakne auf. Auslöser des Exanthems ist vermutlich eine überschießende Reaktion des Immunsystems, das in den ersten Lebenstagen besonders stark gefordert ist. Akne wird durch eine gesteigerte Produktion von Talgdrüsensekreten verursacht, die zu den typischen kleinen, roten Pusteln mit gelblichen Knötchen führt. Auf keinen Fall dürfen diese Pickelchen ausgedrückt werden. Sie bilden sich normalerweise von selbst zurück.

Meist um den 2. oder 3. Lebensmonat kann sich am Oberkopf, mitunter auch auf den Wangen, eine nässende, schuppende und gerötete Hautentzündung entwickeln. Da der Hautausschlag ein wenig an verkrustete, angebrannte Milch erinnert, trägt er den Namen Milchschorf. Um die Krusten und Schuppen von der Haut zu lösen, sollten Sie die betroffenen Stellen mit Babyöl und milden Baby shampoos pflegen. Auf diese Weise verschwindet das Ekzem bei rund 50 Prozent der Kinder innerhalb weniger Monate vollständig. Milchschorf kann jedoch auch ein erstes Anzeichen für Neurodermitis sein.

Sollten Sie unsicher sein, ob die Hautveränderungen Ihres Kindes harmlos und vorübergehende Erscheinungen sind oder nicht, sprechen Sie auf jeden Fall Ihre Hebamme oder den Kinderarzt darauf an. Auch bei allergischen Reaktionen, Hautinfektionen oder vielen Kinderkrankheiten treten Hautausschläge auf – und diese bedürfen auf jeden Fall einer medizinischen Behandlung.

Anton Wilder