Die Barrierefunktion der Haut

Hautbarriere Eine gesunde Haut bedeutet Schutz. Die selbst an den dicksten Stellen nur wenige Millimeter dünne Hülle unseres Körpers sorgt als wirkungsvolle Barriere dafür, dass Fremdstoffe wie zum Beispiel Mikroben, chemische Substanzen und Allergene nicht ungehindert eindringen können. Sie schützt sowohl vor Kälte als auch vor Hitze, sowohl vor mechanischen und chemischen Einflüssen von außen als auch vor Feuchtigkeitsverlust von innen und verhindert, dass unser Körper austrocknet. Damit die Haut all diese Schutzfunktionen erfüllen kann, benötigt sie mitunter selber Schutz. Denn ist die Hautstruktur erst einmal gestört, wird die Barriere durchlässiger und schädliche Stoffe gelangen leichter in den Körper.

Die Haut ist in drei Schichten aufgebaut: Unterhaut (Subcutis), Lederhaut (Dermis) und Oberhaut (Epidermis). Die Epidermis bildet die eigentliche Schutzhülle gegenüber der Umwelt. Innerhalb der Epidermis übernimmt vor allem die oberste Schicht, die sogenannte Hornschicht (Stratum corneum), die Barrierefunktion.

Sie besteht aus mehreren Lagen Hornzellen, die wie eine Mauer übereinandergeschichtet sind. Sie werden von den Hornfetten (epidermale Lipide) zusammengehalten. Kommt man zurück zum Mauermodell, so wären die Hornzellen die Backsteine und die epidermalen Lipide der Mörtel, der die Backsteine verbindet. Wie man sich vorstellen kann, spielen die epidermalen Lipide für die Durchlässigkeit der Haut eine wesentliche Rolle. Der Schutz und die Pflege der Haut zielen deshalb darauf ab, die Lipidschichten zwischen den Hornzellen in einem möglichst intakten Zustand zu erhalten.

Pflege und Regeneration der Hautbarriere

Abgesehen vom normalen Alterungsprozess der Haut ist die gesunde Haut, die keinen gravierenden Umweltbelastungen ausgesetzt ist, in der Lage, sich größtenteils selbst zu regenerieren. Bei diesem komplizierten Mechanismus greift sie auf körpereigene Stoffe zurück. Um den Regenerationsprozess von außen zu unterstützen oder um schädlichen Umwelteinfl üssen entgegenzuwirken, versucht man, hautidentische oder -verwandte Stoffe einzuschleusen, die die Lipidschicht wiederherstellen.

Doch selbst die beste Pflegecreme kann in den wenigsten Fällen vorhandene Schäden wieder vollständig rückgängig machen. Hautschutz bedeutet deshalb in erster Linie, die Hautbarriere vor schädlichen Einflüssen zu bewahren.

Teufelskreis Teufelskreis empfindliche Haut

Ist die schützende Hornschicht erst einmal durchlässig geworden, so können zum einen schädliche Substanzen leichter eindringen, zum anderen erhöht sich der Feuchtigkeitsverlust der Haut. Die Haut trocknet weiter aus und ist so empfindlich, dass selbst kleinste Reizungen zu einer Verschlechterung des Hautbildes führen können. Es entsteht ein Kreislauf der empfindlichen, gereizten Haut, der einen länger anhaltenden schlechten Hautzustand zur Folge haben kann.

Anton Wilder